
Affiliate Marketing ist bei klein- und mittelständischen Unternehmern, Betreibern von Online Shops, Websites, Blogs, Influencern und auch in Social Media Kanälen in aller Munde. Es gehört zum Performance Marketing und wird auch als Partner- bzw. Empfehlungsmarketing bezeichnet. Davon profitieren sowohl Unternehmen (Advertiser), die etwas verkaufen möchten, als auch Publisher bzw. Affiliates, die Werbung machen. Unternehmer können mit einem effektiven Affiliate Marketing neue Kunden generieren und höhere Verkaufszahlen erzielen, während die Publisher für das Erreichen eines vorher festgelegten Ziels, beispielsweise Einhundert Verkäufe, Klicks auf Verlinkungen oder Werbebanner, Anmeldungen für den Newsletter etc., eine vorher festgesetzte Vergütung erhalten.
Auf Affiliate Netzwerken finden beide Parteien zusammen. Die Netzwerke unterstützen bei der Auslieferung der Werbemittel, dem Tracking, der Erfolgsmessung und der Ausschüttung der Provision. Wer also selbst eine Website oder einen Blog betreibt, in sozialen Netzwerken zahlreiche Follower hat oder sich in einer Nische einen Namen gemacht hat, kann durch Affiliate Marketing durchaus hohe Einnahmen generieren.
Contents
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Definition: Was ist Affiliate Marketing?
- 3 Hintergründe: Was du über Affiliate Marketing wissen solltest
- 3.1 Wie genau funktioniert Affiliate Marketing?
- 3.2 Ist Affiliate Marketing legal?
- 3.3 Wo kann ich Affiliate Marketing lernen?
- 3.4 Wo kommt Affiliate Marketing zum Einsatz?
- 3.5 Welche Vor- und Nachteile hat man als Affiliate?
- 3.6 Welche Vorteile bietet Affiliate Marketing für Online Shops und Hersteller?
- 4 Fazit
- 5 Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
Das Wichtigste in Kürze
- Affiliate Marketing ist eine Online Variante der mündlichen Weiterempfehlung, wie man sie unter Freunden kennt. Es ist auf Dauer angelegt. Schnell viel Geld verdienen funktioniert für Publisher in den meisten Fällen nicht. Die Vergütung der Publisher erfolgt meist mit Pay-per-Click, Pay-per-Sale bzw. Pay-per-Lead.
- Diese Marketingform ist sehr kosteneffizient und gezielt einsetzbar. Denn jeder Advertiser kann festlegen, in welchen Bereichen seine Produkte beworben werden sollen und auch selbst auswählen, mit welchen Publishern er zusammenarbeiten möchte.
- Sehr sinnvoll ist es, eine Marketingstrategie festzulegen. Diese kann jederzeit nachjustiert werden. Das ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn mehrere Zielgruppen erreicht werden sollen.
Definition: Was ist Affiliate Marketing?
Unter Affiliate Marketing versteht man ein Empfehlungsmarketing. Aus früheren Zeiten kennen wir alle die mündliche Weiterempfehlung (Word-of-Mouth-Marketing) eines Produktes durch Freunde, Verwandte, Kollegen etc. Dies wurde für das Internet übernommen, nur dass die Empfehlungen nun auch von Fremden niedergeschrieben oder geäußert werden. Der Begriff Affiliate kommt aus dem Englischen und steht für Partner. Beide Seiten arbeiten also partnerschaftlich zusammen.
Entwickelt, umgesetzt und patentiert wurde das internetbasierte Affiliate Marketing vom US-Amerikaner William J. Tobin, der das Unternehmen PC Flowers & Gifts 1989 im Prodigy Network gegründet hatte. Schon vier Jahre später erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 6 Millionen US-Dollar, 1998 schuf man dann das Geschäftsmodell der Provisionszahlung für erzielte Verkäufe. Schon zwei Jahre zuvor verzeichnete das Unternehmen weltweit 2.600 Affiliate Marketingpartner. Amazon beispielsweise führte Mitte der 1990er Jahre ein eigenes Kundenbewertungsprogramm ein und setzt seit 1996 auf ein Affiliate Partnerprogramm.
Hintergründe: Was du über Affiliate Marketing wissen solltest
Affiliate Marketing ist nur bedingt dazu geeignet, schnell Geld zu verdienen. Hier ist es besser, eine dauerhafte Strategie zu verfolgen. Als Blogger, Website Betreiber, Youtuber und auch als Advertiser gilt es, nach passenden Partnerprogrammen zu suchen und hinter dem Produkt zu stehen, das man bewirbt respektive anbietet. User bekommen sehr schnell mit, wenn man nur halbherzig hinter einem Produkt steht. Gleichzeitig solltest du deinen Lesern einen Mehrwert bieten, damit sie länger auf deiner Seite verweilen. Dies wird sich unter anderem auf das Google Ranking deiner Seite auswirken. Achte auch darauf, dass deine Website, dein Blog etc. schnell geladen wird, ansonsten springen viele Interessenten vorschnell ab.
Publisher werden sich daraufhin bei dir bewerben und du kannst selbst bestimmen, mit wem du zusammenarbeiten möchtest. Selbstverständlich kannst du aber auch mit Affiliate Netzwerken zusammenarbeiten und von deren Serviceleistungen profitieren.
Wie genau funktioniert Affiliate Marketing?
Wie bereits beschrieben sind am Affiliate Marketing drei Partner beteiligt – der Advertiser, das Affiliate Netzwerk und der Publisher. Letztere verlinken in Beiträgen auf ausgewählte Produkte. Diese Links sind mit einem Code versehen, der es erlaubt, nachzuvollziehen, von welcher Webseite der Interessent gekommen ist, als er das Produkt kaufte. Gleichzeitig werden beim Nutzer Cookies gesetzt, die es ermöglichen, diesen Vorgang zu tracken. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn der Kauf nicht direkt abgeschlossen, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen soll. Die Affiliate Netzwerke stellen die technische Infrastruktur bereit, verbinden Advertiser und Publisher und kümmern sich um die Auslieferung der Werbemittel, die von den Unternehmen bereitgestellt und an die Publisher weitergeleitet werden. Sie sind des Weiteren auch für das Tracking, die Erfolgsmessung sowie die Ausschüttung der Provision verantwortlich.
Beim Modell Pay-per-Sale erhält der Verkäufer einen prozentualen Anteil am Verkaufspreis, beim Pay-per-Lead wird eine Provision gezahlt, wenn ein Interessent Kontakt aufnimmt, sich also beispielsweise im Online Shop oder anderweitig auf der Website registriert, sich Dateien runterlädt oder den Newsletter abonniert. Sehr stark ist Pay-per-Click nachgefragt. Hier bekommt der Affiliate eine Provision, sobald ein User auf das Werbemittel klickt.
Ist Affiliate Marketing legal?
Unter Werbebannern kannst du beispielsweise Anzeige, Sponsored by oder ganz einfach Werbung oder Affiliate Link angeben. In Youtube Videos, im Newsletter und im Blog kannst du erwähnen, dass dieses Medium für deine Kunden kostenlos ist, du aber beim Klick auf den Link, Button etc. eine kleine Entschädigung des Unternehmens erhältst. Somit gehst du offen und transparent mit der Werbung um.
Wo kann ich Affiliate Marketing lernen?
https://www.digital-minds.agency/online-marketing-praktikum/
Natürlich gibt es auch noch einige Webseiten, die Kurse zum Thema Affiliate Marketing anbieten. Einer der renommiertesten Anbieter ist Udemy. Hier kannst du einzelne Kurse zum Affiliate Marketing buchen und jederzeit starten. Schaue dir dazu am besten auch die Rezensionen früherer Kunden an.In Youtube Videos und auf verschiedenen Blogs findest du ebenfalls Informationen über diese Marketing Form.
Wo kommt Affiliate Marketing zum Einsatz?
Natürlich ist es für kleinere Unternehmen sehr zeitaufwendig, ein eigenes Affiliate Programm zu installieren und dauerhaft zu betreuen. Deshalb gibt es Plattformen wie AWIN und Adcell, die hier als Netzwerk fungieren und die technische Infrastruktur bereitstellen. Auf diesen Plattformen kannst du dir sowohl mögliche Advertiser als auch Publisher anzeigen lassen und dich für eine Zusammenarbeit bewerben. Die Netzwerke übernehmen dann häufig nicht nur die Bereitstellung der Werbemittel, sondern auch das Tracking, die Ermittlung der Provisionen und deren Auszahlung.
Welche Vor- und Nachteile hat man als Affiliate?
Werden hohe Verkaufszahlen erzielt, steigen die Provisionen der Publisher, die das Geld dann auch wieder reinvestieren, aber auch ein ordentliches Einkommen erzielen können. Thematische Einschränkungen gibt es beim Affiliate Marketing kaum, jeder wird hier passende Partner finden. Wer handwerklich begabt ist und dazu einen Video Kanal führt, wird genauso passende Partner finden wie jemand, der sich gern mit Archäologie beschäftigt und dazu einen Blog betreibt. Denn für fast alle Themenbereiche gibt es passende Affiliate Kooperationen.
Erst einmal musst du viel Zeit in dein Portal investieren, um eine bestimmte Reichweite herzustellen. Dazu kannst du beispielsweise dein Video oder deine Blogbeiträge in den Social Media Kanälen verbreiten. Du solltest dir vorab eine Marketing Strategie überlegen, in der du auch das Affiliate Marketing mit einbindest.
Grundsätzlich besteht natürlich auch die Gefahr, dass deine Bewerbung für ein Affiliate Programm vom Advertiser abgelehnt wird. Eine etwaige Begründung solltest du dir dabei genau durchlesen. Dies kannst du vermeiden, wenn du vorher schon mit einer Online Agentur zusammenarbeitest, die im Affiliate Marketing über profunde Kenntnisse verfügt. Am Besten arbeitest du hier mit Profis wie beispielsweise dem Team von Digital Minds zusammen.
Welche Vorteile bietet Affiliate Marketing für Online Shops und Hersteller?
Sehr interessant ist die Vielfalt des Affiliate Marketings. Jeder Publisher spricht die Nutzer seiner Plattform individuell an und vermarktet auch die Unternehmen und deren Produkte unterschiedlich. Es besteht also bei Affiliate Netzwerken die Möglichkeit, über mehrere Hundert Publisher verschiedene Zielgruppen zu erreichen. Advertiser profitieren also von dem Vertrauen, dass Publisher bei ihrem Publikum genießen und stetig pflegen. Gleichzeitig können klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) und Online Shops genau kontrollieren, wer sie repräsentiert. Gleichzeitig können sie entscheiden, ob sie auf Publisher mit großer Reichweite oder eher aus einer Nische setzen. Auch wenn die Werbeaktivitäten im Ausland gesteigert werden sollen, bietet das Affiliate Marketing sehr gute Möglichkeiten. Genauso gut lassen sich neue Produkte lancieren und einem größeren Publikum bekannt machen.
Besonders Online Shops können mit Gutscheinen, Rabatt Aktionen, zusätzlichen Gadgets etc. werben. Hierzu kann der Publisher bzw. Affiliate auf seiner Webseite Links einbauen, die direkt zum gewünschten Produkt führen. Sehr sinnvoll ist dies beispielsweise bei Ratgeberartikeln, Produkttests, aber auch im Beschreibungstext von Youtube Videos. Teilt der Publisher diese Beiträge dann auf seinen Profilen in den Sozialen Netzwerken, erhöht sich natürlich die Klickzahlen und somit auch der Umsatz des Advertisers. Der Betreiber des Blogs, Videokanals oder der Website profitiert wiederum von höheren Provisionen.
Fazit
Das Affiliate Marketing gehört zum Performance Marketing und stellt eine der interessantesten Werbemaßnahmen dar, das mit geringem Budget für eine deutliche Umsatzsteigerung sorgen kann. Sowohl der Affiliate als auch der Advertiser profitieren davon, der eine durch die Klicks oder Käufe seiner Nutzer, der andere durch den höheren Umsatz. Beide Seiten können hier genau auswählen, mit wem sie zusammenarbeiten. Sehr oft bedienen sie sich eines Affiliate Netzwerks als Plattform, das neben der Bereitstellung der Werbeprodukte (Links, Banner etc.), das Tracking und die Erfolgskontrolle übernimmt und die Ausschüttung der Provisionen überwacht.
Sehr sinnvoll ist es, vorab eine Marketing Strategie zu entwickeln. Online Shops und andere Unternehmen überlegen sich, am besten gemeinsam mit einer auf das Online Marketing spezialisierten Agentur, wie sie vorgehen, welche Werbemöglichkeiten sie anbieten und wie sie die Affiliates entlohnen möchten. Zu den bekanntesten Vergütungsmodellen gehören Pay-per-Click, Pay-per-Sale oder Pay-per-Lead. Ob die eigenen Affiliate Marketing Maßnahmen von Erfolg gekrönt sind, lässt sich für die Unternehmen relativ schnell nachvollziehen. Zeigt sich keine deutliche Umsatzsteigerung, sollte man die Maßnahmen nachjustieren, also beispielsweise andere Publisher beauftragen, andere Zielgruppen wählen oder vielleicht noch weitere Marketing Maßnahmen starten.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Affiliate_marketing#Historic_development
[2] https://www.awin.com/de/affiliate-marketing/20-gruende
[3] https://www.udemy.com/courses/search/?q=affiliate%20marketing&src=sac&kw=Affiliate
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